Kunis zweifelte am Hit 'Freunde mit gewissen Vorzügen'
06.01.2012
Shootingstar Mila Kunis fand das Drehbuch zu dem im Verleih am 26. Januar auf DVD und Blu-ray startenden Freunde mit gewissen Vorzügen (USA 2011) zunächst "altmodisch".
Die 28-Jährige spielt hier an der Seite von Co-Star Justin Timberlake, in einer Komödie von Komödienspezialist Will Gluck, der schon 2009 mit Fired Up! und 2010 mit Einfach zu haben erfolgreiche Spielfilme über Datinghürden auf dem Weg zum Erwachsenwerden schuf.
In Glucks neuem Film spielt Mila Kunis eine Frau, die sich mit einem Freund auf Sex ohne Bindung einlässt. Kunis berichtet, dass sie viel Vorarbeit investierte, um die Story aktueller zu gestalten. Sie erinnert sich:
"Als ich das Skript las, fand ich es nicht aktuell genug, aber ich wusste, dass die Story Potenzial für eine gute Komödie hat. Also habe ich ein Treffen mit Will Gluck vereinbart. Will, Justin und ich haben uns dann zum Essen getroffen und dabei haben wir auch festgesellt, dass wir die gleichen Vorstellungen hatten, wie der Film werden sollte", berichtet sie von der Entwicklungsphase.
"Wir haben es dann geschafft, die Story und die Charaktere so umzuformulieren, dass sie mehr unserer Generation entsprechen." Als die Dreharbeiten dann im vollen Gange waren, blühte die in der Ukraine geborene Schauspielerin dann auch auf, wie sie dem Stylist-Magazin verrät. "Oft geht man morgens zur Arbeit, isst dann alleine Mittag und geht dann wieder zurück an die Arbeit. Dieser Film ist einer der wenigen, bei dem ich mich mit den anderen Schauspielern und dem Regisseur zum Mittagsessen zusammengesetzt habe", schwärmt Kunis über Timberlake & Co. und erklärt, dass sie noch immer ein enges Verhältnis mit ihren Kollegen pflegt. "Nach drei Monaten treffen wir uns immer noch, um gemeinsam in Los Angeles Essen zu gehen."
Sex vor einer 50 Mann starken Crew
Mila hatte dabei "kein Problem" damit, Justin Timberlake nackt zu sehen. Sie und Justin Timberlake, über die während der Dreharbeiten Gerüchte aufkamen, sie seinen auch nach Drehschluss ein Paar, standen gemeinsam für Freunde mit gewissen Vorzügen im Juli 2010 vor der Kamera.
Obwohl die Schauspielerin zugibt, dass sie sich bei manchen Sexszenen etwas "unbehaglich" fühlte, habe die Freundschaft zu ihrem Co-Star ihr dabei geholfen, etwas entspannter zu werden. "Ich hatte kein Problem damit, dass Justin sich ausgezogen hat. Ich selbst bin aber in meinem Privatleben bezüglich meiner eigenen Figur sehr unsicher und natürlich besonders vor einer 50 Mann starken Crew. Da war ich schon sehr unsicher", gibt die Darstellerin zu.
So habe es ihr geholfen, dass sie und Timberlake befreundet sind. Sie erklärt: "Es gab schon komische Momente, aber es war gut, dass Justin und ich Freunde sind, also war ich wenigstens mit jemandem zusammen, von dem ich auch wusste, dass es ihm auch unangenehm ist." Kunis ist durch ihre Rolle der Jackie Burkhart in der TV-Sitcom Die wilden Siebziger (USA 1998–2006) berühmt geworden und weiß, dass es ihr durch die Verpflichtung zu der Fernsehserie schwer fiel, ins Filmgeschäft zu wechseln.
Der britischen Zeitung Daily Telegraph erklärt sie: "Es war nicht einfach. Die Menschen wollen dich in eine Schublade stecken und nehmen einfach an, dass du nur eine Sache kannst. Also habe ich mich selbst daran gesetzt, sie vom Gegenteil zu überzeugen."
Zukunftsängste
Trotzdem hat stets Angst davor, ihren Job zu verlieren. So verrät die am 14. August 1983 geborene Milena Markovna Kunis, so ihr vollständiger Name, dass sie sich ständig fragt, wie gut ihre schauspielerische Leistung ist, und sie sich oft erst nach der Hälfte der Drehzeit entspannen kann. "Ich habe an jedem Arbeitstag Angst, gefeuert zu werden. Erst wenn wir ungefähr die Hälfte der Produktionszeit erreicht haben, denke ich: 'Okay, jetzt werden sie mir nicht mehr kündigen, es ist zu spät'", erzählt die Darstellerin und erklärt weiter: "Andernfalls, ob man nun lustig oder gemein oder ärgerlich sein muss, was auch immer man für einen Charakter spielt... es ist wirklich unglaublich nervenaufreibend zur Arbeit zu gehen, weil es beim Schauspielern auf die Meinung ankommt."
Obwohl sie für ihre Rolle in Darren AronofskysBlack Swan (USA 2010) hochgelobt wurde und für ihre Rolle der Lily sogar eine der höchst begehrten Golden Globe Nominierungen als beste Nebendarstellerin 2011 erhielt, sieht sie sich selbst noch immer als Betrügerin und versteht überhaupt nicht, wie sie berühmt werden konnte. Im Interview mit Stylist gibt sie zu: "Ich habe keine Ahnung, wie ich hierhin gekommen bin. Ich habe das Gefühl, dass ich mehrere Leute ausgetrickst habe und ich weiß noch nicht einmal wie." Und sie sagt sogar, sie sei nicht Schauspielerin geworden, um viel Geld zu verdienen.
Und sie behauptet, dass sie bei ihrer Berufswahl nie ans große Geld dachte! "Für mich geht es nie ums Geld, weil meine Eltern mir immer eingeflößt haben, dass Geld der Ursprung alles Bösen ist", erinnert sie sich im Gespräch mit dem Daily Telegraph. Eine Einstellung, die sie bereits in ihrer Kindheit gelernt hat?
Geboren wurde Kunis in der Stadt Chernivitsi, die heute in der Ukraine liegt, damals aber noch in Russland lag. Im Alter von sieben Jahren wanderte sie mit ihren Eltern nach Amerika aus. "Wir waren nicht arm, als wir in Russland lebten, wohingegen die meisten Leute sehr bedauernswert waren."
Mila: "Meine Eltern waren der Meinung, dass mein Bruder und ich dort keine Zukunft haben würden. Deshalb sind wir in die Vereinigten Staaten gezogen." Obwohl die Familie in ihrer neuen Heimat zunächst nur wenig Geld zur Verfügung hatte, ermöglichten die Eltern ihrer Tochter Schauspielunterricht, der damals 900 Dollar gekostet habe. "Meine Eltern hatten 2.500 Dollar auf dem Konto und wir konnten uns das nicht leisten. Aber meine Mutter zog ihr Scheckbuch und unterschrieb den Scheck. Sie sagte: 'Ich weiß nicht, warum ich das tue'. Dann ging sie davon. Ich gab den Scheck meinem Lehrer."
Wohin die Reise geht...
Heute reist sie gerne und möchte alle unterschiedlichen Gerichte probieren und so viel von der Welt erleben, wie sie nur kann, um ihren Horizont zu erweitern.
"Ich hoffe, dass ich so an mir feilen kann. Ich liebe es, zu lernen. Wenn ich einfach wieder in die Schule gehen und am Unterricht teilnehmen könnte, würde ich das tun", gibt sie zu. So ist der Wissensdrang von Kunis so groß, dass sie sich auch beim Fernsehen weiterbilden möchte: "Ich liebe den History-Channel und andere wissenschaftliche TV-Sender."
"Ich liebe es auch, zu lernen, wo bestimmte Redewendungen herkommen. Ich liebe es, zu reisen und wenn ich reise, dann will ich alles sehen. Ich liebe Essen, also möchte ich mich gerne durch jedes Land essen. Ich möchte einfach nur essen und herumlaufen." Sie gibt auch zu, dass sie regelmäßig Fehler mache, jedoch immer darauf hofft, aus diesen lernen zu können.
"Gott weiß, dass ich Fehler begehe. Ich mache täglich Fehler und man kann sie nicht zurücknehmen. Das einzige, was man machen kann, ist, diese wahrzunehmen und zu versuchen, aus ihnen zu lernen, um den Fehler hoffentlich nicht noch einmal zu machen."
Ab dem 26. Januar spielt sie bei uns im Verleihprogramm eine junge New Yorker Headhunterin, die einen Mann (Justin Timberlake) überredet, seinen Job in San Francisco zu kündigen und einen neuen im 'Big Apple' anzutreten. Obwohl sich die beiden sofort voneinander angezogen fühlen, erkennen sie in sich all das, wovor sie in früheren Beziehungen immer geflüchtet sind, und entscheiden sich daher, nur gute Freunde zu werden - Freunde mit gewissen Vorzügen. Die beiden scheinen das perfekte Arrangement für sich gefunden zu haben, bis sie feststellen, dass an alles im Leben immer auch bestimmte Bedingungen geknüpft sind...
Welche Film-Entdeckungen Sie in der Filmografie von Mila Kunis noch machen können, zeigen wir Ihnen im Anschluss. Hier werden bestimmt auch Sie einen Film für sich entdecken, einen Film mit gewissen Vorzügen.